
Vogelgrippe breitet sich in Niedersachsen weiter aus
Die Vogelgrippe breitet sich in Niedersachsen weiter aus. Nun ist ein zweiter Putenmastbetrieb in Garrel (Landkreis Cloppenburg) betroffen. Auch bei Wildvögeln gibt es Verdachtsfälle.
In Niedersachsen gelten bereits die ersten Sperrgebiete rund um von der Vogelgrippe betroffene Ställe. Am Dienstag hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) einen weiteren Fall in Garrel (Landkreis Cloppenburg) bei einem Betrieb mit rund 8.800 Puten bestätigt. Die 13 Wochen alten Tiere werden nach Angaben des Landkreises noch am Dienstag getötet. Rund um den betroffenen Betrieb wurde eine Sperrzone eingerichtet. Es ist Niedersachsens dritter Nachweis des Geflügelpest-Virus in kurzer Zeit und der zweite Ausbruch im Landkreis Cloppenburg.
Virus breitet sich unter Wildvögeln aus
In den vergangenen 14 Tagen verzeichnete das FLI in Deutschland ein deutliches, dynamisches Geschehen. „Wir schauen schon etwas mit Sorge darauf, wie sich das ganze Geschehen entwickelt“, sagte Christa Kühn, Präsidentin des FLI, dem NDR Niedersachsen. Das Virus ist demnach durch Zugvögel aus dem Norden nach Deutschland gebracht worden. Und verteilt sich laut FLI-Präsidentin nun in Deutschland. Auch deswegen warnt der Umweltverband BUND davor, Wildvögel zu füttern. Das Problem: Wenn viele Vögel an Futterstellen zusammenkommen, steigt das Risiko, dass sich das Virus ausbreitet – vor allem wenn das Futter mit infiziertem Vogelkot verunreinigt wird, wie der Umweltverband mitteilte. Wer mehrere tote Wildvögel an einer Stelle findet, solle das dem Veterinäramt melden – und die Tiere nicht anfassen.
Region Hannover: Kranke Wildvögeln entdeckt
Bei Neustadt am Rübenberge in der Region Hannover haben Kinder zuletzt einen kranken Kranich entdeckt, der eingeschläfert werden musste. Auf dem Altwarmbüchener See wurden zudem mehrere tote Gänse aus dem Wasser geholt. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich – für Vögel in der Regel tödlich.
Zehntausende Vögel bereits getötet
Mitte Oktober war die Krankheit in einem Putenbetrieb in Garrel ausgebrochen. Mehr als 20.000 neun Wochen alte Vögel sind daraufhin laut Landkreis Cloppenburg tierschutzgerecht getötet worden. Wenige Tage später war die Geflügelpest in einem Legehennenbetrieb in Stuhr (Landkreis Diepholz) nachgewiesen worden. Hier waren 1.000 Hennen getötet worden. In Mecklenburg-Vorpommern waren unter anderem tote Kraniche geborgen worden. Das Risiko für weitere Ausbrüche ist laut Friedrich-Loeffler-Institut „hoch“.