
Sicherheitskooperation am Bremer Hauptbahnhof zeigt Wirkung
Deutlicher Rückgang der Kriminalität am Bremer Hauptbahnhof | DEIG-Erprobung durch Bundespolizei ab Mitte September
04.09.2025
Die im Juni 2024 gestartete „Sicherheitskooperation Bremer Hauptbahnhof“ zwischen der Bundespolizeidirektion, der Polizei Bremen, der DB Sicherheit und dem Ordnungsamt Bremen zeigt deutliche Erfolge: Die Kriminalitätslage im Umfeld des Bremer Hauptbahnhofs hat sich im zweiten Quartal 2025 weiter verbessert. Das ist das Ergebnis der heute (Donnerstag, 4. September 2025) vorgenommenen Bewertung der Sicherheitsbehörden. Demnach sind die Straftaten deutlich gesunken.
Im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei im Bahnhofsgebäude reduzierte sich die Anzahl der Straftaten (inklusive Massendelikte) im Vergleich des zweiten Quartals 2024 zum zweiten Quartal dieses Jahres um über 35 Prozent. Im selben Zeitraum ging bei der Polizei Bremen die Zahl der registrierten Straftaten von 671 Fällen um 10 Prozent auf 602 zurück. Ein zentraler Baustein der erfolgreichen Arbeit sind die Quattrostreifen, gemeinsame Streifen von Polizei Bremen, Bundespolizei, Ordnungsamt und DB Sicherheit. Diese sind seit Juni 2024 im Umfeld des Hauptbahnhofs im Einsatz, zeigen präventive Wirkung und steigern das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger.
Den Schwerpunkt im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei bilden Eigentumsdelikte, gefolgt von dem Erschleichen von Leistungen sowie Hausfriedensbruch. Außerhalb des Bahnhofsgebäudes dominieren Eigentumsdelikte sowie mit deutlichem Abstand Körperverletzungen. Besonders hervorzuheben ist die Arbeit der Sonderkommission „Junge Räuber“, die bereits knapp 500 Tatverdächtige ermitteln und mehr als 90 Haftbefehle erwirken konnte.
Innensenator Ulrich Mäurer: „Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Unser konsequenter Ansatz mit verstärkter Polizeipräsenz, gezielten Schwerpunkteinsätzen und der bewährten Quattrostreife zeigt deutliche Erfolge. Wir werden diese erfolgreiche Arbeit fortsetzen und bei Bedarf weitere Maßnahmen ergreifen, um das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger sowie der Reisenden weiter zu stärken.“
Zudem hat die Bundespolizeidirektion das Modellprojekt zur Einführung des Distanz-Elektroimpulsgeräts (DEIG) vorgestellt, das Mitte September startet. Aufgrund der bestehenden Rechtslage in Bremen ist der Einsatz des DEIG durch die Bundespolizei bereits jetzt zulässig. Im Rahmen eines bundesweiten Probelaufs wird die Bundespolizei das DEIG dann ab dem 1. Oktober 2025 auch in der Quattrostreife mitführen. Der Gebrauch wird durch Bodycams videodokumentiert.
Innensenator Mäurer: „Die Ausstattung der Bundespolizei mit diesem modernen Einsatzmittel ist ein wichtiger Schritt. Gerade im dicht besetzten Bahnhofsbereich ist das DEIG ein probates Einsatzmittel, um Gefahren abzuwehren, ohne lebensgefährlich einwirken zu müssen. Das schützt nicht nur die Zielperson, sondern auch die einschreitenden Polizeikräfte sowie Unbeteilgte“.
Die Beteiligten ziehen heute erneut eine positive Zwischenbilanz: Die gemeinsamen Anstrengungen wirken. Die sichtbare Präsenz im Bahnhofsbereich trägt zur Verbesserung der Sicherheitslage bei – und das spiegelt sich auch in der Wahrnehmung der Bevölkerung wider.
Michael Schuol, Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover: „Die Sicherheitskooperation in Bremen ist seit über einem Jahr ein voller Erfolg und ermöglicht ein verlässliches, nachhaltiges und koordiniertes Vorgehen der Sicherheitspartner. Es gilt nun, gemeinschaftlich die aktuelle Sicherheitslage und das Sicherheitsempfinden der Reisenden im Hauptbahnhof Bremen kontinuierlich auszuwerten, um die Maßnahmen und Konzepte der Sicherheitspartner fortlaufend anzupassen.“