
Jugendlicher (15) begeht Suizid in JVA: Schwere Vorwürfe gegen Beamte – und ein schlimmer Verdacht
n der JVA Ottweiler nahm sich ein 15-jähriger Insasse das Leben. Er soll zuvor geschlagen und getreten worden sein. Ermittlungen gegen zwei Beamte laufen.
Ottweiler – Nach dem Suizid eines minderjährigen Gefangenen in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Ottweiler stehen zwei Justizbeamte unter Verdacht der Körperverletzung im Amt. „Die im Raum stehenden Vorwürfe nimmt das Ministerium der Justiz sehr ernst“, teilte Staatssekretär Jens Diener (SPD) mit. Die saarländische Landesregierung kündigte eine umfassende Aufklärung der Vorfälle an. „Eine vollständige und transparente Aufklärung der Geschehnisse hat für uns oberste Priorität.“
Das Justizministerium leitete alle verfügbaren Informationen unverzüglich an die Ermittlungsbehörden weiter. „Eine vollständige und transparente Aufklärung der Geschehnisse hat für uns oberste Priorität“, betonte Diener. Parallel zu den polizeilichen Ermittlungen arbeitete das Ministerium auch an einer intern „mit Hochdruck an der Aufarbeitung der Geschehnisse“.
Suizid von Jugendlichem in JVA Ottweiler: Schwere Vorwürfe – Junge wegen Süßigkeiten-Diebstahl geschlagen?
Die Anschuldigungen kamen während eines Polizeieinsatzes am 2. August in der Freistunde des Jugendvollzugs zur Sprache. Laut Staatsanwaltschaft Saarbrücken bezogen sich die Gefangenen in ihren Gesprächen zunächst auf den Suizid eines Minderjährigen, der sich am Tag zuvor in der Anstalt ereignet hatte. Am Dienstag (5. August) bestätigte die Staatsanwaltschaft den Beginn der polizeilichen Ermittlungen gegen die beiden JVA-Beamten. Es gilt die Unschuldsvermutung.
In sozialen Netzwerken kursieren Berichte, die unter anderem von Portalen wie nd-aktuell und der taz aufgegriffen werden. Demnach habe der 15-Jährige in der JVA über längere Zeit Hunger gelitten und deshalb Süßigkeiten aus anderen Zellen gestohlen. Darauf hin sei er unmittelbar vor dem Suizid von einem Beamten geschlagen und getreten worden sein, so die Vorwürfe. Es heißt, der junge schwarze Mann sei wegen zweier Diebstähle in Untersuchungshaft gewesen.
Ermittlungen nach Suizid in JVA: Linke fordert lückenlose Aufklärung
Der Linken-Fraktionsvorsitzende Florian Spaniol betont, in den Ermittlungen müsse auch „die Frage einer möglichen rassistischen Motivation des Umgangs mit den Jugendlichen“. Auf X (Twitter) fordert die Fraktion lückenlose Aufklärung. Sie zitiert Spaniol: „Wir brauchen bessere Suizidprävention, psychische Betreuung und unabhängige Kontrolle – Wegsehen darf keine Option sein.“